Umweltminister Huber verleiht Effelter die Umweltmedaille. Er lobt das Bioenergiedorf unter anderem für seine Wertschöpfung im ländlichen Raum.
Effelter - Das Bioenergiedorf Effelter hat gestern als eine von neun Kommunen die Bayerische Staatsmedaille für Verdienste um die Umwelt verliehen bekommen. Einige Vertreter aus der Region und Wolfgang Förtsch, Bürgermeister von Wilhelmsthal, nahmen die Auszeichnung aus den Händen von Umweltminister Dr. Marcel Huber entgegen. Bereits im vergangenen Jahr hatte das erste und bislang einzige Bioenergiedorf in Oberfranken im bundesweiten Wettbewerb des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die Auszeichnung “Bioenergiedorf 2010″ erhalten.
Ein Grund für die Verleihung des Umweltpreis sei, dass Effelter zeige, wie man Wertschöpfung im ländlichen Raum sichern und mehren sowie zugleich die Umwelt durch Nutzung land- und forstwirtschaftlicher Roh- und Reststoffe entlasten könne, heißt es in einer Pressemitteilung.
Auch im Bereich der erneuerbaren Energien tut sich das Dorf hervor. Es liefert mit einer landwirtschaftlichen Biogasanlage und einem zuschaltbaren Hackschnitzelwerk Energie für Heizung und Warmwasser über ein 2,4 Kilometer langes Nahwärmenetz, heißt es weiter. Die Biogasanlage sowie Fotovoltaikanlagen auf Dachflächen erzeugen mittlerweile mehr als 200 Prozent des benötigten Stroms.
Bürgermeister Wolfgang Förtsch freute sich über die Auszeichnung: “Wir sind sehr stolz”, sagte er gestern nach der Verleihung der Neuen Presse. Die Auszeichnung zeige, dass die Gemeinde mit dem zukunftsweisenden Projekt auch überregional Anerkennung finde. Das Lob gelte aber vor allem den Bürgern, sagte Förtsch: “Die Auszeichnung gilt den Pionieren, die das Projekt auf den Weg gebracht haben.”
Kommunen mit Strahlkraft
Bayerns Kommunen seien wichtige Partner im Umwelt- und Klimaschutz, in der Energiewende und beim Erhalt der Artenvielfalt, betonte Umweltminister Huber laut der Mitteilung: “Die ausgezeichneten neun Kommunen sind Leuchttürme mit Strahlkraft weit über ihre Gemeindegrenzen hinaus. Ihr Einsatz soll für ganz Bayern vorbildhaft und nachahmenswert sein.”
Die Bayerische Staatsmedaille erhalten Personen, Vereinigungen und nun erstmals Kommunen, die sich besonders um Natur- und Umweltschutz verdient gemacht haben.
Die Kommunen setzen laut Huber auf regenerative Energien, renaturieren Moore oder unterstützen den gentechnikfreien Anbau auf ihrem Gemeindegebiet. Sie leisteten “einen wichtigen Beitrag für ein Bayern, das auch ökologisch auf Erfolgskurs bleibt”, so der Minister. “Gemeinsames Ziel ist, dass das Lebensland Bayern auch für unsere Kinder und Enkel lebens- und liebenswert ist.”
Quelle: Neue Presse