Bioenergiedorf rückt in greifbare Nähe

Effelter – Für die „Energievision Oberfranken“ ist es ein „Meilenstein auf dem Weg zum Bioenergiedorf“: In Effelter wurde nun eine Firma gegründet, um eine „zentrale Dorfheizung“ aufzubauen. Dies teilte Wolfgang Degelmann von der Energievision Oberfranken am Donnerstag mit.

Gemeinschaftsanlage

Genau elf Monate laufen nun die Arbeiten am ersten Bioenergiedorf Bayerns, dem Ortsteil Effelter in der Gemeinde Wilhelmsthal. Fünf verschiedene Arbeitsgruppen – jeweils besetzt mit vier bis zehn Bürger aus Effelter – haben in monatelanger Arbeit Daten und Fakten über den Energieverbrauch der Haushalte, einen günstigen Standort für das Hackschnitzelheizwerk und den effizientesten Verlauf des Nahwärmenetzes zusammengetragen. Verträge für die Wärmekunden wurden ausgearbeitet und in Zusammenarbeit mit einem Rechtsanwalt und einem Steuerberater wurde die günstigste Rechtsform für den Betrieb des Heizwerks als Gemeinschaftsanlage gewählt.

EnergiestammEffelterNun wurde eine Gesellschaft gegründet: „die Bioenergiedorf Effelter Gbr.“ Sie stellt laut Degelmann zum einen die Anträge auf Fördermittel aus dem „Bundesprogramm zur Förderung von Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien im Wärmemarkt“ und schließt zum anderen die Verträge mit den Wärmekunden in Effelter. Ziel sei es, noch in diesem Jahr mit den Bauarbeiten für die „zentrale Dorfheizung“ zu beginnen und sich so dauerhaft von den explosionsartig gestiegenen Heizöl- und Gaspreisen abzukoppeln.

Mit 271 Einwohnern und 119 Haushalten gehöre die Ortschaft Effelter auf dem Höhenrücken des Naturparkes Frankenwald zu den Gemeinden mit den idealen Voraussetzungen für eine nachhaltige und dauerhafte Vollversorgung mit Strom und Wärme aus regenerativen Energiequellen, so Degelmann weiter. Vor allem der hohe Anteil an Wald in der Gemarkung sowie die Wärme der vorhandenen Biogasanlage seien die Basis für eine zentrale Heizungsanlage im Dorf, die die Einwohner in Zukunft mit kostengünstiger Wärme für Heizung und Brauchwasser versorgen werde. Die Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern wie Öl und Gas und deren unkontrollierbaren Preisexplosionen auf den globalen Energiemärkten sowie eine nahezu vollständige CO2-Neutralität machten die Idee vom autarken Bioenergiedorf so attraktiv.

Quelle: www.np-coburg.de

veröffentlicht: 18. April 2008

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