Hackschnitzel statt Heizöl

Wenn alles glatt geht, könnte Effelter in 14 Monaten für Schlagzeilen sorgen – als erstes Bioenergiedorf Bayerns. Die Basis dafür wurde am Freitagabend geschaffen: Bei einer Versammlung im Jugendheim unterzeichneten bereits 33 Bürger eine entsprechende Vereinbarung – genug, um das Vorhaben zu starten.

EFFELTER – Der Wilhelmsthaler Gemeindeteil will künftig seinen gesamten Wärme- und Strombedarf aus heimischer Biomasse decken und so unabhängig von fossilen Energieträgern wie zum Beispiel Heizöl werden. Dafür ist unter anderem der Bau eines von den Bürgern betriebenen Holzhackschnitzel-Heizwerks und eines Nahwärmenetzes vorgesehen. Die bereits vorhandene Biogasanlage von Familie Appel ist ebenfalls in das Bioenergiedorf-Konzept integriert, das die „Energievision Frankenwald“ erstellt hat.

Der Strombedarf Effelters ist durch die Biogasanlage bereits heute zu 150 Prozent gedeckt. Den Wärmebedarf bezifferten Wolfgang Degelmann und Matthias Böhm von der „Energievision Frankenwald“ bei der Versammlung am Freitagabend auf 2,2 Millionen Kilowattstunden pro Jahr. Einen Teil der Wärme soll die Biogasanlage liefern, der Rest wird durch das geplante Hackschnitzel-Heizwerk abgedeckt. Dafür brauche man pro Jahr 2000 Schüttraummeter an Hackschnitzeln, sagte Degelmann. In der Gemarkung Effelter gebe es dafür genügend Holz. Bisher hätten 21 örtliche Waldbesitzer mitgeteilt, dass sie insgesamt knapp 1200 Schüttraummeter Holz pro Jahr liefern könnten.

Für den Anschluss an das Nahwärmenetz kommen auf jeden Haushalt einmalige Kosten in Höhe von 7000 Euro zu. Den Wärmepreis habe man mit 0,04 bis 0,06 Euro pro bezogene Kilowattstunde einkalkuliert, sagte Wolfgang Degelmann. Die genaue Höhe hänge unter anderem von den Tiefbaukosten für das Nahwärmenetz ab. Jeder Haushalt könne dadurch 460 bis 1100 Euro pro Jahr an Heizkosten einsparen, wenn man von einem durchschnittlichen Verbrauch von 4200 Litern Heizöl pro Jahr ausgehe.

Mit ihrer Unterschrift erklärten sich die Bürger nun dazu bereit, ihr Haus an das geplante Nahwärmenetz anzuschließen – vorausgesetzt, es bleibt bei den Anschlusskosten in Höhe von 7000 Euro beziehungsweise bei dem Wärmepreis von 0,04 bis 0,06 Euro pro Kilowattstunde. Sollte man diese Beträge wider Erwarten überschreiten, „dann ist jeder von dieser Beitrittserklärung entbunden“, versicherte Degelmann.

Sechs Planungsgruppen sollen in den nächsten Wochen das Projekt „Bioenergiedorf Effelter“ vorbereiten. Auf sie wartet viel Arbeit, denn sie müssen Details in Sachen Nahwärmenetz, Betreibergesellschaft, Holzbeschaffung beziehungsweise -lagerung, Heizwerk, Finanzplanung und Haustechnik klären: Welche Rechtsform zum Beispiel die Betreibergesellschaft haben soll, wo der Holzlagerplatz angelegt wird, wie das Heizwerk-Gebäude aussehen soll, welche Leitungen wo verlegt werden und vieles mehr. Dennoch meldeten sich bei der Versammlung am Freitagabend schon über 30 Bürger, die in den Planungsgruppen mitarbeiten wollen.

Erste Ergebnisse sollen sie bereits im September vorstellen. In den nächsten Wochen werde man außerdem eine Vorstudie von einem Ingenieurbüro erstellen lassen, damit man noch in diesem Herbst die Betreibergesellschaft für das geplante Heizwerk gründen könne, kündigte Wolfgang Degelmann an. Ziel sei es, dass das Werk im September 2008 ans Netz geht.

Die Gemeinderäte Wolfgang Hugel und Hans Gareis, die in Effelter leben und von Anfang an in das Projekt eingebunden waren, zeigten sich begeistert von den Planungen. Das Vorhaben berge große Chancen für Effelter, zum Beispiel in den Bereichen Wirtschaft und Tourismus.

Quelle: www.np-coburg.de

veröffentlicht: 9. juli 2007

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