« Ein historischer Moment »

Effelter - Zu einem besonderen Ereignis gehört auch ein Festzug. Zumindest in Effelter ist das so. Deshalb packten die Akteure beim Spatenstich für die zentrale Dorfheizung in Zusammenhang mit dem Projekt « Bioenergiedorf Effelter » am Freitagnachmittag nicht einfach nur die Schaufeln und buddelten drauflos. Sondern erst einmal marschierte die Festgesellschaft von der Dorfmitte etwa 200 Meter zum Ort des Geschehens, begleitet vom Musikverein mit zünftiger Blasmusik. Erst dann durften sich die Spaten in die Erde bohren.

big_spaten_5sp_4cAls erstes Dorf in Oberfranken wird Effelter Bioenergiedorf. Das heißt, der Wilhelmsthaler Ortsteil versorgt sich künftig mit Wärme und Strom aus erneuerbaren Energiequellen – vor allem aus Biomasse, die aus der eigenen Gemarkung stammt. Dank der Biogasanlage der Familie Appel ist der Strombedarf zu 150 Prozent gedeckt, der Wärmebedarf zu knapp zwei Drittel. Die restliche Wärme wird ein Holzhackschnitzelheizwerk liefern.

Gut zwei Jahre dauerten die Planungsarbeiten, bis am Freitagnachmittag offiziell mit dem Bau des Nahwärmenetzes begonnen wurde. Über dessen Leitungen soll schon ab Mitte Oktober gut die Hälfte der Haushalte von Effelter mit Heizwärme versorgt werden. Der Spatenstich zeige, dass man endlich vom Planungsstadium in die Phase der Umsetzung trete, meinte Wilhelmsthals Bürgermeister Wolfgang Förtsch. Bisher habe man praktisch nur auf dem Reißbrett gearbeitet: « Aber heute wird der Entwurf dreidimensional. Das ist ein historischer Moment. Diese Erfolgsstory ist an einem Meilenstein angelangt. »

Wolfgang Degelmann von der « Energievision Frankenwald », die das Projekt Bioenergiedorf ins Rollen gebracht hat, betonte, dass die angeschlossenen Haushalte mit günstiger und klimafreundlicher Wärme versorgt würden. Er würdigte vor allem die Arbeit der Projektsteuerungsgruppe, die in den vergangenen beiden Jahren über 100-mal zusammengetreten ist: « Das ist die Schulter, auf der der Erfolg des Bioenergiedorfs liegt. » Der Weg bis zum Baubeginn sei nicht immer einfach gewesen. Anfangs habe man 54 Wärmekunden gehabt, dann nur noch 24, bis sich ihre Zahl bei 36 stabilisiert habe: « Es war ein Auf und Ab. » Dass man diese Schwierigkeiten gemeistert habe, sei auch ein Beleg für den großen Gemeinschaftsgeist in Effelter.

Marcus Appel, Geschäftsführer der Komplementär GmbH für die « Bioenergiedorf Effelter GmbH & Co KG » und verantwortlich für den Betrieb des Heizwerks, zeigte sich erleichtert über den Spatenstich: « Ich bin froh, dass es endlich losgeht. »

Effelter ist übrigens nicht das einzige Bioenergiedorf-Projekt, das die « Energievision Frankenwald » angeschoben hat: Im Landkreis Kronach haben sich außerdem noch Hirschfeld, Mitwitz, Birnbaum, Neuengrün und Nordhalben auf diesen Weg gemacht. Darüber hinaus laufen mehrere Projekte in den Landkreisen Hof, Kulmbach, Coburg und Bamberg.

Quelle: www.np-coburg.de

veröffentlicht: 13. juin 2009

Laisser un commentaire

Votre adresse de messagerie ne sera pas publiée. Les champs obligatoires sont indiqués avec *

Vous pouvez utiliser ces balises et attributs HTML : <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong>